Innenminister Thomas Strobl zu Besuch am CVUA Stuttgart

Thomas Strobl, Stellvertretender Ministerpräsident und Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen und Sarah Schweizer MdL, Landtagsabgeordnete und jagdpolitische Sprecherin der CDU, bekamen spezielle Einblicke in die besondere Arbeit des CVUA Stuttgart. Dabei standen vor allem Labore im Fokus, die bei der Bewältigung von Krisen helfen – von Lebensmittel-Vergiftungsfällen bis zu Tierseuchen.

 

Foto: Sarah Schweizer MdL (6. von rechts) und Minister Thomas Strobl (5. von rechts) zu Besuch im CVUA Stuttgart.

Sarah Schweizer MdL (6. von rechts) und Minister Thomas Strobl (5. von rechts) zu Besuch im CVUA Stuttgart

 

Minister Thomas Strobl und Sarah Schweizer MdL erlebten bei einem Kurzbesuch am 24.08.2023 die Vielseitigkeit und der Leistungsfähigkeit des CVUA Stuttgart als Untersuchungseinrichtung für besondere Proben.

Begleitet wurde der Besuch von der Leitenden Ministerialrätin Petra Mock vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Bei einer kurzen Führung durch das Haus konnten sich die Besucher in der Toxin-Analytik, bei infektionsdiagnostischen Untersuchungen sowie der Weinkontrolle ein Bild davon machen, wie vielfältig und wichtig die Arbeit der Mitarbeitenden des CVUA Stuttgart für den umfassenden Verbraucherschutz und die Tiergesundheit ist.

 

Giftstoffe in Lebensmitteln und Erpressungsfälle

Das Toxin-Labor des CVUA Stuttgart ist immer gefragt, wenn Lebensmittel im Verdacht stehen, Giftstoffe zu enthalten, und ist zudem mit im Boot, wenn es um Erpressungsfälle mit Lebensmitteln geht. Die Bandbreite ist hierbei enorm und fast grenzenlos. So können Lebensmittel beispielsweise schon bei der Ernte mit Giftpflanzen kontaminiert werden (Stichwort: Pyrrolizidinalkaloide), es können sich Toxine durch fehlerhafte Lagerung bilden (Stichwort: Histamin, Cereulid) oder es können Lebensmittel absichtlich mit natürlichen oder synthetischen Giften präpariert werden, um Hersteller oder Handel zu erpressen. Dieser Laborbereich erfordert neben einer hochmodernen Geräteausstattung einen hohen chemisch-analytischen Sachverstand und Spezialisierungsgrad, investigatives, detektivisches Vorgehen und umfassende, vertiefte toxikologische Kenntnisse. Häufig muss unter Zeitdruck improvisiert werden, um dem zunächst unbekannten Toxin so schnell wie möglich auf die Spur zu kommen. Und dies meist ohne dass man vorher eine grobe Ahnung hat, um was es sich handeln könnte. Der Experte Thomas Kapp und sein Team konnten Herrn Minister Strobl anhand mehrerer sehr prägnanter und anschaulicher Beispiele zeigen, dass die Toxin-Analytik, die als Zentralaufgabe für Baden-Württemberg am CVUA Stuttgart durchgeführt wird, bei ihm in besten Händen ist und welchen Nutzen auch der Innenminister im Fall der Fälle hiervon hat.

 

Foto: Thomas Kapp erläutert Herrn Minister Strobl spezifische Fälle aus dem Toxinlabor; von links: Herr Kapp, Herr Minister Strobl.

Thomas Kapp erläutert Herrn Minister Strobl spezifische Fälle aus dem Toxinlabor.
Von links: Herr Kapp, Herr Minister Strobl

 

Herrn Minister Strobl wurden als weiteres Element der Krisenvorsorge von Frau Bischoff Ergebnisse des aktuellen Projektes „Vorsorge gegen Lebensmittelterrorismus“ (VoLT) vorgestellt. Die vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz geförderten Projektarbeiten, die seit 2020 am CVUA Stuttgart laufen, umfassen mehrere Aspekte: von speziellen Recherchen zu Giftstoffen und deren Analytik über Risikoanalysen in der Lebensmittelwarenkette bis zu einer bei Betriebsbesuchen eingesetzten Food Defense-Checkliste. Unser Ziel ist es hier, die Betriebe in Baden-Württemberg widerstandsfähiger gegen äußere Eingriffe zu machen und damit die Lebensmittel vor absichtlicher Kontamination zu schützen. Dies wurde von Herrn Minister Strobl als wichtige Arbeit, die sich mit Themengebieten seines Ressorts überschneidet, gesehen.

 

Foto: Carolin Bischoff erläutert die Arbeiten zur Krisenvorsorge; von links: Herr Minister Strobl, Frau Bischoff.

Carolin Bischoff erläutert die Arbeiten zur Krisenvorsorge.
Von links: Herr Minister Strobl, Frau Bischoff

 

Im Dienste der Tiergesundheit

Großes Interesse zeigte der Besuch auch an den vielfältigen Aufgaben der diagnostischen Abteilung. So sind wir nicht nur im Falle eines Tierseuchenausbruchs im Einsatz, wenn z. B. beim Verdacht auf Afrikanische Schweinepest oder Geflügelpest innerhalb kürzester Zeit Tausende von Proben mittels zugelassener und validierter Methoden untersucht werden müssen. Auch bei besonders herausfordernden und schwierigen Fällen, wie der Verdacht auf Wolfsrisse oder bei Verstößen gegen das Tierschutzrecht, ist die Expertise unserer Pathologinnen und Pathologen zur raschen Aufklärung der Todesursachen gefragt. Sie übernehmen dabei auch Aufgaben der Forensik und die Arbeit erfordert mitunter kriminalistischen Spürsinn. Aber auch die Untersuchung von Haus- und Wildtieren auf Krankheiten, insbesondere auf Menschen übertragbare Infektionserreger (Zoonosen), gehört im Sinne des One-Health-Gedanken zu den Aufgaben der Diagnostikabteilung und wurde anhand des histologischen Nachweises einer Fuchsbandwurm­infektion in präparierten Organschnitten eindrücklich demonstriert. Beeindruckt war Frau Schweizer MdL von den Einsatzmöglichkeiten des Transmissionselektronenmikroskops, das wie keine andere Untersuchungsmethode die breite und schnelle Diagnostik viraler Infektionserreger ermöglicht und landesweit das einzige Elektronenmikroskop in einem CVUA repräsentiert. Nach der Bewertung der Untersuchungsergebnisse durch die Experten der Diagnostikabteilung müssen dann die Veterinärbehörden so schnell wie möglich über die Befunde informiert werden. In diesem Prozess ist ein reibungsloses Zusammenspiel aller Beteiligten unerlässlich.

 

Foto: Frau Schweizer MdL ließ sich die Funktionsweise des Transmissionselektronenmikroskops erklären; von links: Frau Schweizer MdL, Herr Dr. Akimkin.

Frau Schweizer MdL ließ sich die Funktionsweise des Transmissionselektronenmikroskops erklären.
Von links: Frau Schweizer MdL, Herr Dr. Akimkin

 

Sinnenprüfung bei Wein

Dass die Sinnenprüfung bei Wein eine sehr anspruchsvolle Tätigkeit und nicht immer ein „Zuckerschlecken“ ist, konnte der hohe Besuchmit fachmännischer Unterstützung des Weinkontrolleurs Herr Hehner bei der abschließenden Verkostung von Wein erleben. Weinfehler zu erkennen und zu benennen erfordert langjährige Erfahrung und Übung. Bei der Weinüberwachung sind alle Sinne der zuständigen Mitarbeitenden gefordert. Dank der gewissenhaften und erfolgreichen Arbeit an den CVUAs genießt die Weinkontrolle in Baden-Württemberg im In- und Ausland einen sehr guten Ruf. Dies wurde von den Besuchern mit großem Interesse zur Kenntnis genommen und durch eine lebhafte Diskussion bestätigt.

 

Foto: Vorstellung der Arbeit der Weinkontrolleure; von links: Herr Minister Strobl, Frau Schweizer MdL.

Vorstellung der Arbeit der Weinkontrolleure
Von links: Herr Minister Strobl, Frau Schweizer MdL

 

Zusammenfassung

Am CVUA Stuttgart wird mit Sinn und Verstand gearbeitet und die Aufgaben im Bereich Verbraucherschutz und Tiergesundheit werden gewissenhaft und auf hohem Niveau erfüllt, davon konnten sich die Gäste überzeugen.

 

Artikel erstmals erschienen am 10.10.2023