Das CVUA Sigmaringen stellt seinen Jahresbericht 2015 vor

Inge Eversberg

 

Pressekonferenz am 16.09.2016

Optimierung der Organisationsstruktur • Granatapfelsaft - Ein besonderer Genuss • Mikrobiologischer Status von aufgeschäumter Milch aus Gastronomiebetrieben

 

In einer Pressekonferenz am 16.09.2016 hat das CVUA Sigmaringen seinen Jahresbericht 2015 vorgestellt. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des CVUA Sigmaringen haben im vergangenen Jahr wieder einen wesentlichen Beitrag zum Verbraucherschutz in Baden-Württemberg geleistet.“ so Amtsleiter Bernfried Glück.

 

Optimierung der Organisationsstruktur

Zum 01.08.2015 erfolgte eine interne Umstrukturierung der Organisation. Diese war aufgrund des eklatanten Personaldefizites und der hierdurch notwendigen Umsetzung eines gemeinsamen Projekts ZUG (Zusammen Umgestalten und Gewinnen) der Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Baden-Württemberg zur Neuordnung der Zentral- und Schwerpunktaufgaben erforderlich. Zusätzlich zu den bereits seit längerer Zeit bestehenden Zentral- und Schwerpunktaufgaben ist das Amt in Sigmaringen nunmehr auch für die landesweite zentrale Untersuchung und Beurteilung von Fruchtsäften, Konfitüren/Marmeladen, Getreideerzeugnissen, Schalenobst sowie Schimmelpilzgiften und Aromen zuständig. Auch Milch und Milcherzeugnisse aus den Regierungsbezirken Freiburg, Karlsruhe und Tübingen werden in Sigmaringen nun schwerpunktmäßig untersucht.

Eine „reine“ Messabteilung gibt es nicht mehr; in den Abteilungen wurde Messtechnik mit Produktbereichen zusammengelegt. Die früher bestehenden sehr kleinen Referate wurden zu größeren Einheiten zusammengefasst; angestrebt wurde die Bildung größerer Teams. Sachgebiete wechselten in neue Abteilungen, Mitarbeiter/-innen in neue Sachgebiete.

Notwendige bauliche Veränderungen können aufgrund fehlender finanzieller Mittel erst im Jahre 2016/2017 vollzogen werden.

 

Granatapfelsaft - Ein besonderer Genuss

Der Granatapfel und der gewöhnliche Apfel haben relativ wenige Gemeinsamkeiten. Apfelsaft zeigt ein breites Geschmacksspektrum, von süß-aromatisch bis säurebetont-herb. Dagegen ist Granatapfelsaft in der Regel relativ herb, bitter und adstringierend. Neben reinem Granatapfelsaft werden daher auch Granatapfelnektare (mit Wasser und Zucker hergestellt) oder Mehrfruchtsäfte mit Granatapfel-Anteil angeboten, die süßer und weniger herb schmecken. Ein gutes Beispiel hierfür sind Mehrfruchtsäfte aus Granatapfelsaft und Apfelsaft. In der Vergangenheit wurden solche Mischungen allerdings zum Teil als reiner Granatapfelsaft verkauft.
Zur Bewertung der aktuellen Lage wurden daher im CVUA Sigmaringen Fruchtsäfte und Fruchtnektare aus Granatäpfeln untersucht.
Das Ergebnis der Untersuchungen ist erfreulich: Bei den Untersuchungen der reinen Granatapfelsäfte wurden keine Anzeichen dafür gefunden, dass diese mit Apfelsaft verfälscht wurden.

 

Mikrobiologischer Status von aufgeschäumter Milch aus Gastronomiebetrieben

Aufgrund der gestiegenen Nachfrage sind Kaffeespezialitäten mit aufgeschäumter Milch wie Cappuccino oder Latte Macchiato inzwischen in fast jedem Café, Restaurant oder Bistro erhältlich. In einem Projekt wurde die mikrobiologisch-hygienische sowie sensorische Beschaffenheit von aufgeschäumter Milch aus Gastronomiebetrieben unter Berücksichtigung des Herstellungsprozesses und mittels Stufenkontrollen (Originalverpackung, Vorratsbehälter, aufgeschäumte Milch) erfasst, um ggf. aufgeschäumte Milch als Risiko identifizieren zu können sowie um weitere Daten zum Status von aufgeschäumter Milch für die Erstellung von Beurteilungs- bzw. Empfehlungswerten zu erheben. Bei der „Milch aus der Originalverpackung“ lag der Anteil von Proben mit nachweisbaren Keimgehalten deutlich unter 10 %. Auf der Stufe „Milch aus Vorratsbehälter“ war hingegen der Anteil der Proben mit nachgewiesenen aeroben mesophilen Keimen auf 50 % gestiegen. Auf der Endstufe „Milch aufgeschäumt“ stellte sich die mikrobiologische Belastung etwas günstiger als auf der Vorstufe dar. Der Anteil von Proben mit nachgewiesenen aeroben mesophilen Keimen betrug hier ca. 40 %.
Allerdings zeigen die Ergebnisse auch, dass der mutmaßliche keimreduzierende Effekt durch das Heißaufschäumen tatsächlich oft nicht ausreicht bzw. nicht lange genug einwirkt, um die Kontaminationen der Vorstufe zu eliminieren.

 

 

Diese und weitere Themen finden Sie im Jahresbericht 2015 des CVUA Sigmaringen.

 

 

Artikel erstmals erschienen am 16.09.2016