2016: Vogelsterben - Das Usutu-Virus ist zurück

Dres. J.Tyczka, J. Skuballa (CVUA Karlsruhe)

 

Nachdem es 2011 in Deutschland zu einem Amselsterben durch das Usutu-Virus kam, wurde es in den letzten Jahren ruhiger um das Virus. Nun haben aufmerksame Bürger im Regierungsbezirk Karlsruhe eine erneute Häufung von Todesfällen bei Singvögeln beobachtet: In Hirschberg an der Bergstraße, in Baden-Baden und im Stadtgebiet Karlsruhe wurden Anfang September vermehrt tote Singvögel aufgefunden. Am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe wurde dann bei drei Amseln das Usutu-Virus als Todesursache festgestellt. Auch für einen Bartkauz, der in menschlicher Obhut gehalten wurde, erwies sich das Usutu-Virus als tödlich.


Herkunft und Übertragungswege

Das Usutu-Virus stammt ursprünglich aus Afrika. 2001 wurde es erstmalig in Europa nachgewiesen und tritt seit 2011 auch in Deutschland auf. Betroffene Vögel zeigen häufig Störungen des zentralen Nervensystems, wie beispielsweise taumelnde Bewegungen oder ein unnatürliches Verdrehen des Kopfes. Das Usutu-Virus wird von Stechmücken übertragen. Eine Infektion beim Menschen verläuft in der Regel harmlos und geht allenfalls mit grippeähnlichen Symptomen einher.


Toter Vogel im Garten – Was nun?

Um einen Überblick über die Verbreitung des Usutu-Virus im Regierungsbezirk Karlsruhe zu erhalten, bittet das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe um Einsendung bzw. Abgabe toter Wildvögel. Diese Untersuchungen sind für die Einsender kostenfrei. Für die Untersuchung besonders geeignet sind v. a. relativ frisch verendete Vögel. Obwohl das Virus nicht von Vögeln direkt auf den Menschen übertragbar ist, sollten tote Vögel nicht mit bloßen Händen angefasst werden. Außerdem sollten die allgemeinen Hygieneregeln beachtet werden. Für die Untersuchung verwenden Sie bitte den Untersuchungsantrag, den Sie von der Homepage des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts Karlsruhe (https://www.ua-bw.de/pub/default.asp?subid=2&Lang=DE) unter der Rubrik „Tiergesundheit“ herunterladen oder vor Ort ausfüllen können. Ggf. genügt auch ein formloser Antrag, sofern dieser mindestens Angaben zur Adresse des Auftraggebers sowie den Fundort des Vogels enthält. Die toten Tiere können auslaufsicher in einer Plastiktüte verpackt in einem Päckchen per Post eingesendet oder beim Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe abgegeben werden. Das Untersuchungsergebnis teilen wir Ihnen schriftlich mit.

 

Direktlink zum Untersuchungsantrag

 

Bild einer Amsel auf dem Boden.

 

 

 

Artikel erstmals erschienen am 14.10.2016